EINFÜHRUNG
Der Verlust eines Zahns oder mehrerer Zähne kann belastend sein – doch es gibt eine Lösung: Zahnimplantate. Dieser Artikel ist ein vollständiger Leitfaden zu Zahnimplantaten: wie sie funktionieren, welche Implantat-Szenarien es gibt und ob Sie eine geeignete Kandidatin bzw. ein geeigneter Kandidat sind. Beginnen wir damit, was Zahnimplantate sind.
WAS SIND ZAHNIMPLANTATE?
Ein Zahnimplantat ist eine kleine Schraube aus Titan, die die Wurzel eines fehlenden natürlichen Zahns ersetzt. Dank der Biokompatibilität des Titans kann das Implantat mit dem Knochen verwachsen und einen stabilen Anker für den Zahnersatz bilden. Wie bei natürlichen Zähnen sind eine gute Mundhygiene und regelmäßige Zahnarztbesuche entscheidend für den Erhalt von Implantaten. Bestimmte Faktoren – wie Rauchen oder chronische Erkrankungen (z. B. Diabetes) – können die Erfolgsrate senken und die Heilung verzögern.
BIN ICH FÜR ZAHNIMPLANTATE GEEIGNET?
Zur Beurteilung der Eignung sind Röntgenaufnahmen zur Bewertung von Zahnfleisch, Zähnen und Knochen wichtig. Patientinnen und Patienten, die intravenöse oder orale Bisphosphonate einnehmen, haben ein erhöhtes Risiko für Osteonekrose (mangelnde Blutversorgung des Knochens) – hier können Implantate kontraindiziert sein.
IMPLANTAT-SZENARIEN
EINZELNER ZAHN FEHLT
Zum Ersatz eines einzelnen fehlenden Zahns kann ein Implantat verwendet werden, ohne die Nachbarzähne – wie bei einer Brücke – zu beschleifen.
ALLE ZÄHNE FEHLEN
Für den Ersatz aller Zähne mit Implantaten gibt es zwei Optionen.
OPTION 1 (ALL-ON-SIX)
Es werden im Oberkiefer bis zu 8 und im Unterkiefer mindestens 6 Implantate gesetzt; der Zahnersatz erfolgt mit Zirkoniumkronen im Ober- und Unterkiefer.
OPTION 2 (ALL-ON-FOUR)
Es werden jeweils 4 Implantate im Ober- und Unterkiefer gesetzt; darauf rastet eine Klicksystem-Prothese aus Acryl ein.
VERWANDTE EINGRIFFE
KNOCHENAUFBAU
Wenn nach längerem Zahnverlust die Knochenstärke und -dicke deutlich abgenommen haben, kann vor der Implantation ein Knochenaufbau erforderlich sein.
SINUSLIFT
Besteht im Oberkiefer zu wenig Knochenhöhe, kann ein Sinuslift nötig sein, um den Kieferhöhlenboden anzuheben und ausreichend Platz für Implantate zu schaffen.
VORTEILE VON ZAHNIMPLANTATEN
- Implantate fühlen sich wie natürliche Zähne an und sehen auch so aus – ohne Kau- oder Sprechprobleme und ohne „Klick-Geräusche“, die bei Prothesen auftreten können. Zudem schenken sie Ihnen Ihr Lächeln zurück, sodass Sie sich sozial wieder wohlfühlen.
- Implantate lassen sich wie normale Zähne putzen und mit Zahnseide reinigen. Prothesen auf Implantaten müssen nachts nicht herausgenommen werden – Ihr Lebensstil bleibt uneingeschränkt.
- Durch die feste Verankerung kommt es nicht zum Verrutschen – anders als es bei Prothesen gelegentlich vorkommt.
- Die verwendeten Materialien (meist Titan) sind langlebig und biokompatibel; das Risiko für Schäden oder allergische Reaktionen ist gering.
- Im Gegensatz zu Brücken stützen sich Implantate nicht auf Nachbarzähne; dies schont die verbleibenden Zähne. Und anders als bei Prothesen wird Knochenabbau in der Regel vermieden, da Implantate Zahn und Wurzel ersetzen.
- Zahnimplantate gelten als langfristige Lösung und können bei richtiger Pflege ein Leben lang halten; Brücken und herausnehmbare Prothesen müssen häufig alle 7–10 Jahre ersetzt werden.
ABLAUF
VOR DEM EINGRIFF
Vor dem Eingriff erfolgt eine vollständige Untersuchung durch Zahnärztin/Zahnarzt und Kieferchirurgie. OPG (Panoramaröntgen) oder CT werden vorab beurteilt, um die Knochendichte an der geplanten Implantationsstelle zu analysieren. Eine örtliche Betäubung ist in der Regel ausreichend; spürbar sind nur der Stich der Spritze und etwas Druck.
Bitte essen und trinken Sie (alkoholfrei) wie gewohnt, frühstücken Sie und nehmen Sie Ihre Medikamente zur normalen Zeit ein.
WÄHREND DES EINGRIFFS
PHASE 1
Sobald feststeht, dass Ihr Kieferknochen gesund genug ist, wird das Zahnfleisch eröffnet und mit einem speziellen Bohrer unter lokaler Betäubung ein Kanal in den Knochen angelegt, um das Implantat einzusetzen.
Je nach Knochendichte und Anatomie wählt Ihre Zahnärztin/Ihr Zahnarzt Typ und Länge des Implantats. Das Implantat wird eingesetzt und das Zahnfleisch vernäht. In manchen Fällen wird das Zahnfleisch nicht vollständig geschlossen und ein Abutment direkt auf das Implantat gesetzt.
Wenn Sie bereits eine Prothese tragen, verwenden Sie diese während der Heilungsphase weiter; andernfalls kann eine provisorische Versorgung eingesetzt werden. Bestehende Prothesen können bei Bedarf angepasst werden.
Die Einheilzeit beträgt gewöhnlich 3–6 Monate. Währenddessen verwächst das Implantat mit dem Knochen und übernimmt die Funktion einer natürlichen Zahnwurzel. Nach erfolgreicher Osseointegration – der strukturellen Verbindung zwischen Kieferknochen und Titanimplantat – folgt die nächste Phase.
PHASE 2
Das Zahnfleisch wird erneut eröffnet, um das Implantat freizulegen. Anschließend wird ein Abutment mit speziellen Instrumenten auf das Implantat geschraubt und festgezogen. Danach wird ein provisorischer Zahn aufgesetzt, um das Abutment vor Kaubelastung zu schützen, bis die endgültige Krone nach einigen Tagen eingesetzt wird.
NACH DEM EINGRIFF
NACHSORGE
- Am ersten Tag auf heiße Speisen und Getränke verzichten.
- Nicht essen, bis die örtliche Betäubung nachlässt.
- Die Stelle möglichst nicht mit Fingern oder Zunge berühren/reiben.
- Wenn Ihre Prothese den Implantatbereich abdeckt, tragen Sie sie so wenig wie möglich. Sitzt die Prothese nach der OP nicht mehr richtig, lassen Sie sie anpassen – eine schlecht sitzende Prothese kann ein einheilendes Implantat schädigen.
- Die Nähte sind in der Regel selbstauflösend und verbleiben ca. 2–3 Wochen.
- Bis 48 Stunden nach dem Eingriff anstrengenden Sport vermeiden.
FAZIT
Zahnimplantate sind eine zuverlässige, langlebige Lösung für fehlende Zähne – mit Erfolgsraten von etwa 95 %. Wenn Sie Implantate erwägen, lassen Sie sich von einer qualifizierten Fachperson beraten, klären Sie Ihre Eignung und besprechen Sie Details wie Dauer und Kosten. Gewinnen Sie mit Implantaten Ihr sicheres Lächeln zurück.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was sind Zahnimplantate?
Zahnimplantate sind kleine Schrauben, meist aus Titan, die als Ersatz für die Wurzel eines fehlenden natürlichen Zahns dienen. Sie verwachsen mit dem Knochen und bilden einen stabilen Anker für den Zahnersatz.
Welche Implantat-Szenarien gibt es?
Zu den gängigen Szenarien zählen: einzelner Zahn fehlt, mehrere Zähne fehlen und alle Zähne fehlen. Beim einzelnen fehlenden Zahn wird ein einzelnes Implantat gesetzt. Bei mehreren fehlenden Zähnen schließt eine Implantatbrücke die Lücke. Fehlen alle Zähne, gibt es zwei Optionen: Option 1 setzt ein vollständiges Set an Implantaten und Zirkonkronen ein; Option 2 setzt je Kiefer 4 Implantate und nutzt eine Klicksystem-Acrylprothese, die auf die Implantate einrastet.
Bin ich für Zahnimplantate geeignet?
Zur Beurteilung der Eignung werden Zahnfleisch, Zähne und Knochen per Röntgen untersucht. Es muss genügend Knochenangebot und gesundes Zahnfleisch vorhanden sein. Bei Einnahme von Bisphosphonaten besteht ein erhöhtes Risiko für Knochenerkrankungen; Implantate können dann kontraindiziert sein.
Was ist ein Knochenaufbau (Augmentation)?
Ein Knochenaufbau kann nötig sein, wenn ein Zahn lange fehlt und Stärke sowie Dicke des Kieferknochens durch Resorption deutlich abgenommen haben. Dabei wird Knochenvolumen ergänzt, um die Region für die Implantation vorzubereiten.
Was ist ein Sinuslift?
Ein Sinuslift ist erforderlich, wenn im Oberkiefer nicht genug Knochenhöhe für Implantate vorhanden ist. Dabei wird der Kieferhöhlenboden angehoben, um ausreichend Platz für die Implantatinsertion zu schaffen.
Wie hoch sind die Erfolgsraten von Zahnimplantaten?
Die Erfolgsraten liegen typischerweise bei etwa 95 %.
Wie viele Implantate werden benötigt, wenn alle Zähne fehlen?
Es gibt zwei Optionen. Option 1: ein vollständiges Set an Implantaten (im Oberkiefer bis zu 8, im Unterkiefer mindestens 6) mit Zirkonkronen im Ober- und Unterkiefer. Option 2: je Kiefer 4 Implantate und eine Klicksystem-Acrylprothese, die auf die Implantate aufrastet.
Wie funktionieren Zahnimplantate?
Zahnimplantate sind kleine Schrauben aus biokompatiblem Titan, die im Knochen einheilen und wie eine natürliche Zahnwurzel als stabile Basis für den Zahnersatz dienen. Für den langfristigen Erfolg sind gute Mundhygiene und regelmäßige Zahnarztbesuche wichtig.
Welche Faktoren können die Erfolgsrate verringern?
Rauchen und chronische Erkrankungen wie Diabetes können die Erfolgsrate senken und die Heilung verzögern. Auch intravenös oder oral verabreichte Bisphosphonate erhöhen das Risiko für eine Osteonekrose (mangelnde Blutversorgung des Knochens); in solchen Fällen können Implantate kontraindiziert sein.
Können Zahnimplantate Karies bekommen?
Nein. Implantate bestehen aus Materialien, die nicht zu Karies neigen. Dennoch sind regelmäßiges Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide wichtig.
Warum ist Ihre Klinik die beste Wahl für Zahnimplantate?
Unsere Klinik bietet umfassende Informationen zu Zahnimplantaten und verwandten Eingriffen. Unsere zahnmedizinischen Fachkräfte prüfen Ihre Eignung und besprechen alle Details der Behandlung, einschließlich Dauer und Kosten. Wir streben nach einer zuverlässigen, langfristigen Lösung für fehlende Zähne und bestmöglichen Behandlungsergebnissen.